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Generalkonferenz

6. März 2020

Seit längerer Zeit hat die United Methodist Church einen innerkirchlichen Streit, inwiefern Homosexualität innerhalb der Kirche akzeptiert werden soll. Nach Beschlüssen der ausserordentlichen Generalkonferenz im letzten Jahr hatte sich dieser Streit weiter verschärft. Nun könnte es zu einer Trennung in der Kirche kommen, aber in einer versöhnlichen Art. Verantwortliche aus allen Interessensgruppen in den USA haben sich nämlich in den letzten Monaten des Jahres 2019 hinter verschlossenen Türen getroffen. Die Initiative dazu kam von Bischöfen von ausserhalb der USA. Unter Leitung des renommierten Mediators Kenneth Feinberg einigten sich die Mitglieder auf ein «Versöhnung und Gnade durch Trennung» betiteltes Mediationsprotokoll. Dieses listete die wichtigsten Punkte der Vereinbarung auf.

So ist vorgesehen, dass methodistische Kirchgemeinden und Konferenzen, die die derzeitigen Beschränkungen für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Ordination von LGBTQ-Personen als Geistliche befürworten, die Konfession mit ihrem Eigentum verlassen können. Sie würden zudem 25 Millionen US-Dollar an Mitteln der United Methodist Church erhalten, um ihre eigene Kirchenorganisation zu gründen. Andere Gruppen könnten sich ebenfalls für eine Trennung von der United Methodist Church entscheiden. Zwei Millionen US-Dollar stünden dafür zur Verfügung. Die United Methodist Church jedoch bliebe intakt. Ausserdem werden Gelder für einige zentrale Projekte verbindlich für einen längeren Zeitraum zugesagt. Gemeinden oder Konferenzen müssen indes keine Entscheidung treffen. Ohne Entscheidung bleiben sie weiterhin Teil der United Methodist Church. Ausgehend vom Mediationsprotokoll liegt nun ein ausgearbeiteter Gesetzesentwurf in englischer Sprache vor. Über diesen Entwurf und seine Umsetzung müssen die Mitglieder der Generalkonferenz entscheiden. Die Generalkonferenz tagt vom 5. bis 15. Mai 2020 in Minneapolis (USA).

Quellen: S.F. / Sam Hodges, UM News / News der EMK Schweiz-Frankreich